Erschienen in:
01.01.2016 | Leitthema
Blasenekstrophie
Qualität der Primärversorgung und Langzeitprognose
verfasst von:
Prof. Dr. W. H. Rösch, FEAPU, M. Promm
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der initial schonende und erfolgreiche Verschluss einer Blasenekstrophie ist für die langfristige Prognose entscheidend. Nicht zuletzt aus Mangel an vergleichbaren multizentrischen Studien existieren weiterhin unterschiedliche Rekonstruktionskonzepte, ohne dass dafür jeweils evidenzbasierte Grundlagen vorliegen.
Diskussion
Das von uns derzeit favorisierte Konzept einer zeitverzögerten („delayed procedure“) und geplant zweiaktigen Rekonstruktion („staged procedure“) ohne Osteotomie der klassischen Blasenekstrophie wird anhand der aktuellen Literatur, insbesondere zu Langzeitstudien, sowie der eigenen klinischen und basiswissenschaftlichen Daten aus den letzten Jahren begründet und zur Diskussion gestellt.
Schlussfolgerung
Der zeitverzögerte Verschluss hat gegenüber der Operation im Neugeborenenalter v. a. zahlreiche medizinische aber auch psychologische Vorteile. Bislang gibt es keine Daten, die eindeutig Vorteile durch den zusätzlich belastenden Eingriff der Osteotomie belegen. Möglicherweise hat die initiale Blasenhalsplastik durch die widerstandsbedingte intravesikale Druckerhöhung eher schädigende Auswirkungen auf die Entwicklung der Blase und auf den oberen Harntrakt.