Erschienen in:
22.10.2014 | AKTUELLE MEDIZIN_KONGRESSBERICHTE
Borderline: Aufruhr im limbischen System
CT-Befunde
verfasst von:
Urban & Vogel
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Ausgabe 18/2014
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Auszug
Wie Prof. Sabine Herpertz, Heidelberg, berichtet, finden sich im Gehirn-CT von Borderline-Patienten regelhaft erhebliche Veränderungen: Auf abstoßende Bilder reagiert der Mandelkern (Amygdala) des limbischen Systems mit Überaktivität, während der präfrontale Cortex funktionell gehemmt erscheint. Nach Herpertz erklärt dies, warum die Betroffenen emotionale Reize sehr intensiv wahrnehmen und vor allem auf Bedrohungsreize äußerst sensibel reagieren. Zusätzlich zeigte sich in den Untersuchungen eine erhöhte Aktivität in Arealen, die für die „emotionale Ansteckung“ verantwortlich sind: den sog. Spiegelneuronen. Dies könnte der Grund dafür sein, dass Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sich so leicht von den Emotionen anderer Menschen anstecken lassen, so Herpertz. Diese Befunde sind der Expertin zufolge therapeutisch relevant: „Psychotherapie kann Funktionsveränderungen bewirken, kann normalisierend wirken.“ …