Erschienen in:
01.03.2016 | Fokus
Chancen und Barrieren partizipativer Entscheidungsfindung in der Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. C. Bergelt, I. Scholl, M. Härter
Erschienen in:
Forum
|
Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Eine Stärkung der Patientenorientierung im Gesundheitswesen wird von Patienten, Wissenschaftlern und Gesundheitspolitikern befürwortet. In diesem Kontext kommt dem Konzept der partizipativen Entscheidungsfindung von Patient und Arzt (PEF, engl.: „shared decision making“) zentrale Bedeutung zu, da insbesondere in medizinischen Situationen, in denen es keine klar überlegene Behandlungsoption gibt, die Sichtweisen und individuellen Präferenzen von Patienten besonders relevant sind. Die PEF eignet sich daher gerade in der Onkologie in Situationen, in denen mehrere vergleichbare Behandlungsoptionen vorhanden sind, die sich in Durchführung, Risiken und Nebenwirkungen unter Umständen jedoch deutlich unterscheiden. Studien belegen die positiven Auswirkungen der PEF auf verschiedene patientenbezogene Outcomes ebenso wie die Wirksamkeit von Ärztetrainings und des Einsatzes medizinischer Entscheidungshilfen. Dennoch ist die PEF bislang nicht flächendeckend implementiert. Der Beitrag beschreibt die Anforderungen, die PEF für Ärzte und Patienten mit sich bringt und diskutiert aktuelle Ergebnisse der Implementierungsforschung.