Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Chemotherapie in der Schwangerschaft
Beispiel Mammakarzinom
verfasst von:
J. Salmen, J. Huober, W. Janni
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Bei den meisten Patientinnen mit in der Schwangerschaft aufgetretenem Mammakarzinom ergibt sich die Indikation zu einer adjuvanten/neoadjuvanten Chemotherapie. Allerdings sollte erst nach Abschluss von Fertilisation, Implantation und Organogenese ab der 14. SSW mit der Verabreichung dieser zytostatischen Therapie begonnen werden. Ein früherer Beginn geht mit einem deutlich erhöhten Risiko für Aborte und Fehlbildungen einher. Anthrazykline und Taxane gehören zu den Substanzen, die im zweiten und dritten Trimenon verabreicht werden dürfen. Zwar deuten Daten auf eine sichere Applikation der in utero applizierten Chemotherapie mit diesen Substanzen hin, doch Langzeitfolgen für die Kinder, wie Kardiotoxizität, erhöhtes Auftreten von malignen Erkrankungen oder eingeschränkte Fertilität, sind noch detaillierter zu erfassen. Derzeit gibt es keine Empfehlung zur Verabreichung einer zielgerichteten Therapie in der Schwangerschaft.