Erschienen in:
01.06.2015 | Leitthema
Chronische lymphatische Leukämie beim alten Patienten
verfasst von:
Dr. V. Goede, M. Hallek
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Mehrzahl der Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) hat zum Zeitpunkt der Diagnosestellung oder Behandlungspflichtigkeit bereits ein fortgeschrittenes Lebensalter erreicht und ist über 70 Jahre alt. Seit Kurzem gibt es für diese Patienten neue Therapieoptionen.
Ziel
Der aktuelle Stand von Diagnostik und Therapie bei alten Patienten mit CLL wird dargestellt.
Methoden
Es erfolgten eine Literaturrecherche in Pubmed sowie eine Recherche von Kongressabstracts.
Ergebnisse
Insbesondere die Entwicklung und die Zulassung neuer CD20-Antikörper (Ofatumumab, Obinutuzumab) sowie neuer Kinasehemmer (Ibrutinib, Idelalisib) haben die Therapiemöglichkeiten bei alten Patienten mit CLL erheblich erweitert. Von diesen Therapiefortschritten profitieren vor allem alte Patienten mit Komorbidität sowie alte Patienten mit Hochrisikomerkmalen (17p-Deletion, p53-Mutation, frühes Krankheitsrezidiv).
Schlussfolgerungen
Für die erste Patientengruppe ist inzwischen die Immunchemotherapie und nicht länger eine alleinige Chemotherapie Standard in der Erstlinienbehandlung. Bei der zweiten Patientengruppe kommen Kinasehemmer, die in Tablettenform eingenommen werden und den Signalweg des B-Zell-Rezeptors blockieren, frühzeitig zum Einsatz. In Studien werden weitere zielgerichtete Substanzen (z. B. Venetoclax, Lenalidomid), aber auch Instrumente zur Erfassung der Fitness alter Patienten mit CLL evaluiert.