Erschienen in:
01.04.2015 | Schwerpunkt
Chronische myeloische Leukämie
verfasst von:
Prof. Dr. A. Hochhaus, P. La Rosée, E. Eigendorff, T. Ernst
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Die Einführung von Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) hat die Prognose von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) deutlich verbessert. Mit Nilotinib und Dasatinib, Inhibitoren der zweiten Generation, werden im Vergleich zu Imatinib raschere und tiefere molekulare Remissionen erzielt. Auch in ihrem Nebenwirkungsprofil unterscheiden sie sich. Mit Bosutinib und Ponatinib stehen weitere Inhibitoren für klinische Problemsituationen zur Verfügung. Essenzieller Bestandteil des Managements der CML-Patienten ist die leitliniengerechte Anwendung der Zytogenetik und der standardisierten quantitativen PCR zur Beurteilung des Remissionsstatus. Langjährige therapiefreie Remissionen bei Patienten in klinischen Studien lassen die Hoffnung auf eine Heilbarkeit der CML keimen. Parallel oder nach der TKI-Therapie appliziertes Interferon-α induziert eine Immunantwort gegen den leukämischen Klon. Mit dem Ziel der Therapieoptimierung wird dies gegenwärtig prospektiv untersucht. Die koordinierte Zusammenarbeit aller mit der CML-Behandlung betrauten Institutionen, also der Universitätskliniken, Krankenhäuser, onkologischen Schwerpunktpraxen und Labore, sowie die Einbeziehung der Patientenvertreter ermöglichen eine Versorgung nach modernen Standards und den frühen Einsatz neuer Therapieoptionen bei Risikopatienten.