Erschienen in:
01.02.2006 | Schwerpunkt: Pankreaserkrankungen
Chronische Pankreatitis
Klinik, Verlauf und Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. J. Mössner
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
In 80% der Fälle geht der klinischen Erstmanifestation einer chronischen Pankreatitis ein jahrelanger Alkoholmissbrauch voraus. Die sog. idiopathische Pankreatitis kann mit SPINK- oder CFTR-Mutationen assoziiert sein.
Ein jahrzehntelanger Entzündungsprozess des Pankreas ist ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms: In der Diagnostik sinkt die Bedeutung von Funktionsuntersuchungen. Bildgebende Verfahren sind wichtig für die primäre Diagnosefindung und zur Planung des therapeutischen Procedere. Die MRCP ist ein wenig invasives Verfahren zum Nachweis von Gallenwegs- und Pankreasgangstenosen und -erweiterungen. Die ERCP wird in der Regel nur noch im Rahmen interventionell therapeutischer Verfahren eingesetzt, z. B. Überbrückung von Stenosen mittels Stents, Entfernung von Pankreasgangkonkrementen nach extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie, Drainage von Pseudozysten. Die Endosonographie ist das derzeit sensitivste bildgebende Verfahren für eine frühe Diagnose, mittels zugeschaltetem Doppler-Signal lassen sich Gefäße nachweisen, deren Punktion bei der Drainage vermieden werden muss. In der CT lässt sich ein entzündlicher Pankreaskopftumor nachweisen, Verkalkungen, Pseudozysten. Ob mittels Positronenemissionstomographie das Problem der rechtzeitigen Diagnose eines Karzinoms auf dem Boden der Entzündung gelöst werden kann, ist mehr als fraglich. Studien müssen klären, ob mittels endosonographisch gesteuerter Pankreaspunktion das differenzialdiagnostische Problem des unklaren Pankreastumors besser gelöst werden kann.