Erschienen in:
22.09.2016 | Computertomografie | Leitthema
Pulmonale Manifestationen bei Kollagenosen
verfasst von:
PD Dr. M. N. A. Vogel, M. Kreuter, H.-U. Kauczor, C.-P. Heußel
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Pulmonale Komplikationen sind bei Patienten mit Kollagenosen keine Seltenheit. Häufig sind eine direkte Manifestation der Grunderkrankung, eine Nebenwirkung der medikamentösen Therapie oder eine Lungeninfektion die Ursachen.
Radiologische Standardverfahren
Das radiologische Standardverfahren zur Klärung pulmonaler Pathologien bei Patienten mit Kollagenosen ist die Multidetektorcomputertomographie mit dünnschichtigen Rekonstruktionen (Dünnschicht-MDCT).
Leistungsfähigkeit
Die Treffsicherheit der Dünnschicht-MDCT ist für die Identifikation eines Erkrankungsmusters sehr hoch. So kann beispielsweise das Muster einer gewöhnlichen interstitiellen Pneumonie (UIP) als direkte Lungenmanifestation einer rheumatoiden Arthritis mit einer Sensitivität von 45 % und einer Spezifität von 96 % identifiziert werden.
Bewertung
Sowohl die direkte Lungenmanifestation als auch die Medikamententoxizität sowie manche Infektionen können bei verschiedenen Kollagenosen auf der Dünnschicht-MDCT ein ähnliches Bild abgeben. Die Kenntnis von Mustern und Ursachen trägt zur diagnostischen Sicherheit bei.
Empfehlung für die Praxis
Bei Erstdiagnose einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis und pulmonalen Symptomen empfiehlt sich eine Dünnschicht-MDCT. Zusätzlich wird je nach CT-Befund alle 6 bis 12 Monate eine klinische, lungenfunktionelle und bildgebende Verlaufskontrolle empfohlen. In jedem Fall müssen die einzelnen CT-morphologischen Muster der Lungenbeteiligung identifiziert werden. Die Kombination von Informationen zur Anamnese, zu klinischen Befunden und Bildgebung ist Voraussetzung für ein adäquates Krankheitsmanagement.