Erschienen in:
20.04.2023 | Computertomografie | Leitthema: CUP
Positronen-Emissions-Tomographie beim CUP-Syndrom
verfasst von:
PD Dr. Manuel Röhrich
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Bei etwa 2 % aller Tumorerkrankungen kann kein Primärtumor gefunden werden, und es wird die Ausschlussdiagnose CUP-Syndrom („cancer of unknown primary syndrome“) gestellt.
Radiologische Standardverfahren
Beim CUP-Syndrom lässt sich durch die Schnittbildgebung mittels Computertomographie (CT) und/oder Magnetresonanztomographie (MRT) kein Primärtumor detektieren.
Methodische Innovationen
Bei der erweiterten Diagnostik beim CUP-Syndrom können die 18F‑Fluordesoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (18F‑FDG-PET/CT) und – als experimentelles Verfahren – die 68Ga-Fibroblast-activation-protein-inhibitor(FAPI)-PET/CT eingesetzt werden.
Leistungsfähigkeit
Die 18F‑FDG-PET/CT ist insbesondere für die Primariussuche beim zervikalen CUP-Syndrom klinisch etabliert, zeigt aber auch bei extrazervikalen CUP-Syndromen gute Detektionsraten. Die 68Ga-FAPI-PET/CT ist klinisch noch nicht etabliert, zeigt aber aufgrund ihrer geringen Hintergrundaktivität vielversprechende erste Resultate für das 18F‑FDG-negative zervikale CUP-Syndrom.
Bewertung
Der Nutzen der 18F‑FDG-PET beim CUP-Syndrom ist durch mehrere Metaanalysen gut belegt. Hinsichtlich der 68Ga-FAPI-PET/CT ist die Evidenz aktuell noch rudimentär.
Empfehlung für die Praxis
18F‑FDG-PET-Untersuchungen sollten regelmäßig beim zervikalen CUP-Syndrom eingesetzt werden und können beim nichtzervikalen CUP-Syndrom im Einzelfall erwogen werden.