Erschienen in:
03.09.2018 | Computertomografie | Leitthema
Schmerzlose Hämaturie: Abklärung mittels Multi-Slice-Computertomographie
verfasst von:
PD Dr. M. Töpker
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Multi-Slice-Computertomographie (MSCT) ist heute Standard zur Abklärung der Hämaturie. Das Untersuchungsprotokoll sollte dabei eine akkurate Diagnostik bei minimaler Strahlenexposition ermöglichen.
Fragestellung
In diesem Beitrag wird die Möglichkeit demonstriert, das Untersuchungsprotokoll anhand klinischer Informationen anzupassen.
Methoden
Durch eine 4‑Phasen-MSCT ist eine komplette Abklärung der Ursachen einer Hämaturie möglich. Das Spektrum der möglichen Ursachen, speziell maligner Erkrankungen ist individuell stark unterschiedlich. Gerade bei jungen Patient(inne)n unter 30 Jahren führt eine volle 4‑Phasen-MSCT zu unnötiger Strahlenbelastung. Bei diesen und auch bei Patienten mit einer Mikrohämaturie unter 40 Jahren reicht eine native CT zum Steinausschluss. Bei Patienten unter 50 Jahren mit einer Mikrohämaturie kann neben der nativen Phase auch die Spätphase vermieden werden. Eine weitere Möglichkeit der Protokollverkürzung ist das Zusammenlegen einzelner Phasen. So bietet ein sog. Split-Bolus die Möglichkeit, venöse und späte Phase zu kombinieren. Falls mit Dual-Energy-Systemen gearbeitet wird, kann aus dem Datensatz zusätzlich eine virtuelle native Phase berechnet werden. Zur Differenzierung inzidenteller zystischer Nierenläsionen ermöglicht ein biphasisches Protokoll bereits volle diagnostische Informationen.