Erschienen in:
01.09.2010 | Übersichten
Das Mammakarzinom beim Mann
Eine Herausforderung für den Urologen
verfasst von:
PD Dr. C. Hofer, B. Schmalfeldt, J.E. Gschwend, K. Herkommer
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2010
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Zusammenfassung
Das Mammakarzinom des Mannes (MkM) ist mit weniger als 1% aller bösartigen Erkrankungen des Mannes selten, wobei die Inzidenz steigend ist. Die Erkrankungshäufigkeit hat ihren Höhepunkt in der 6. Lebensdekade. Generell haben Männer eine schlechtere Prognose als Frauen. Der Grund hierfür ist das höhere Alter der Männer wie auch der größere Anteil fortgeschrittener Krankheitsstadien bei Diagnosestellung. Ein hormonelles Ungleichgewicht ist ein wichtiger Risikofaktor (Überschuss an Östrogenen oder ein Testosteronmangel, wie z. B. bei Patienten mit Klinefelter-Syndrom). Neben hormonellen Ursachen spielt auch eine familiäre Karzinombelastung eine Rolle. Bei etwa 90% aller MkM handelt es sich um invasiv-duktale Karzinome. Die Standardtherapie des lokalisierten MkM ist die operative Entfernung. Die adjuvante Radio- und Systemtherapie erfolgt in Analogie zum Mammakarzinom der Frau. 90% der MkM sind hormonrezeptorpositiv mit der Möglichkeit der endokrinen Therapie mit Tamoxifen. Der Urologe oder Androloge als „Männerspezialist“ sollte die Chance wahrnehmen, frühzeitig Tumore der Brust zu erkennen und somit dem Patienten die Chance auf eine bessere Prognose geben.