Erschienen in:
01.09.2014 | Originalarbeit
Das Unbewusste
Vergleichende Perspektiven in der klinischen Arbeit mit Neurose-, Borderline- und Psychosepatienten
verfasst von:
Dott. Franco De Masi
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
In diesem Beitrag möchte ich der Frage nachgehen, ob es möglich ist, eine Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen der Erkrankung und der Störung einiger für das normale Funktionieren des Gehirns notwendiger unbewusster Funktionen herzustellen.
Meine These ist, dass die mentale Gesundheit von der Möglichkeit abhängt, einen Apparat zu verwenden, der es uns erlaubt, unsere Emotionen zu beherrschen und wach zu halten sowie unserem Dasein einen Sinn zu geben. Dieser Apparat ist bei jedem Menschen ständig jenseits des klaren Bewusstseins in Funktion. Manche Patienten besitzen diesen Apparat oder haben zumindest die Voraussetzungen dafür, ihn zu entwickeln; anderen scheint er hingegen völlig abzugehen. Auch wenn sich die Kriterien für die Aufnahme eines Patienten in die Analyse inzwischen geändert haben, hatte der Begriff der Analysierbarkeit, der früher ein wichtiger Diskussionspunkt war, seine Wurzeln in dieser Unterscheidung.