Erschienen in:
01.07.2014 | Briefe an die Herausgeber
Dekompensierter chronischer Tinnitus und Hochdosis-Benzodiazepinabhängigkeit
Zwischen Skylla und Charybdis
verfasst von:
Prof. Dr. U. Bonnet
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 7/2014
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Auszug
Berichtet wird hier von dem zunächst ungünstigen Verlauf eines schweren subjektiven chronischen Tinnitusleidens, das einer erheblichen Toleranzentwicklung von Benzodiazepinen mit schließlich unkontrollierter Steigerung in den Megadosisbereich unterlag: Tinnitus und Benzodiazepinabhängigkeit gerieten in einen Circulus vitiosus. Der Tinnitus wurde alleinig nur durch höhere Benzodiazepindosierungen beherrschbar wahrgenommen, wobei Nebenwirkungen wie Benommenheit, Desorientiertheit, Dysarthrie, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, verlangsamtes und umständliches Denken, Stimmungsschwankungen und Gangunsicherheit bis hin zu Stürzen billigend in Kauf genommen wurden. Solche Nebenwirkungen veranlassten dann zu eigenständigen Dosisreduktionen, die regelhaft an der Zunahme des Tinnitus gescheitert seien. Der massive Benzodiazepinkonsum verhinderte tinnituskompensierende hörtherapeutische und psychotherapeutische Maßnahmen …