Erschienen in:
01.07.2009 | Übersichten
„Delayed Gadolinium Enhanced MRI of Cartilage“ (dGEMRIC)
Molekulare MRT-Bildgebung des Hüftgelenkknorpels
verfasst von:
Dr. C. Zilkens, M. Jäger, B. Bittersohl, M. Dudda, M.B. Millis, Y.-J. Kim, G. Muhr, R. Krauspe, T.C. Mamisch
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Am Hüftgelenk führen präarthrotische Zustände wie Instabilität und Impingement zu pathologischen Belastungen des Gelenkknorpels und sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer vorzeitigen Arthrose. Neben weiteren Faktoren ist die Indikation zur chirurgischen Intervention entscheidend von der präoperativen Einschätzung der Knorpelqualität abhängig.
Zur intravitalen Knorpelbeurteilung werden zunehmend molekulare MRT-Verfahren eingesetzt, die bei breiter klinischer Anwendung zukünftig zu einem Paradigmenwechsel in der Beurteilung und Behandlung von Knorpelschäden und Früharthrose führen könnten. Anstatt auf Spätschäden mit palliativen Therapieansätzen zu reagieren, könnten degenerative Schädigungen des Gelenkknorpels bereits früher erkannt und dem Krankheitsstadium angemessen behandelt werden. Außerdem könnte die Effizienz verschiedener operativer und konservativer Therapieverfahren im Verlauf beurteilt werden.
Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die Technik und Anwendung des molekularen MRT-Verfahrens „delayed Gadolinium Enhanced MRI of Cartilage“ (dGEMRIC) am Hüftgelenk. Es wird deutlich, dass dGEMRIC qualitativ eine höhere Sensitivität gegenüber früharthrotischen Veränderungen als nativröntgenologische Aufnahmen besitzt und ein sinnvolles Verfahren zur In-vivo-Beurteilung der Knorpelqualität am Hüftgelenk ist.
Nach aktueller Datenlage besteht begründete Hoffnung, dGEMRIC klinisch zur Diagnostik von degenerativen Gelenkschäden sowie zur Verlaufsbeurteilung nach gelenkerhaltenden Therapieverfahren einzusetzen. Weitere klinische Studien müssen die Eignung dieses Verfahrens als zusätzliche Entscheidungshilfe und zur Planung osteo- und chondroplastischer Eingriffe evaluieren.