Erschienen in:
01.02.2015 | Originalien
Der hippokampale Schlaganfall
verfasst von:
Prof. Dr. J.D. Rollnik, B. Traitel, B. Dietrich, O. Lenz
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Unilaterale zerebrale Ischämien des Hippokampus sind äußerst selten. In der vorliegenden Arbeit wird die Literatur zum Thema dargestellt und die Kasuistik einer 59-jährigen Frau mit links-hippokampalem Schlaganfall präsentiert, bei der ein amnestisches Syndrom auftrat. Zunächst berichtete die Patientin über eine retrograde Amnesie, schwerpunktmäßig für die vorangegangenen 2 Tage und eine leichte anterograde Amnesie. Eine Woche nach dem Ereignis wurden in einer neuropsychologischen Testung leichtgradige Beeinträchtigungen der anterograden verbalen mnestischen Leistungsfähigkeit bestätigt. Des Weiteren waren die langfristigen Behaltensverluste sowohl für figurales als auch für verbales Material erhöht. In der kardiovaskulären Ursachenabklärung fanden sich eine arterielle Hypertonie und eine relative Hyper-β-Lipoproteinämie. Der vorliegende Fall zeigt, dass bei einem amnestischen Syndrom auch ein hippokampaler Schlaganfall differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden sollte.