Erschienen in:
01.10.2006 | Leitthema
Der Zusammenhang zwischen rheumatoider Arthritis und Krebs
verfasst von:
MD PhD P. Whelan
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 6/2006
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Zusammenfassung
Es ist bekannt, dass die rheumatoide Arthritis (RA) als systemische Erkrankung die Betroffenen neben arthritischen Beschwerden auch zu weiteren Organmanifestationen prädisponieren kann. Zu den ernsten Komplikationen gehören Perikarditis, Lungen- und Hautknötchen, Episkleritis und rheumatoide Vaskulitis. Neuerdings häufen sich auch Hinweise auf eine signifikant erhöhte Inzidenz von Lymphomen. Das Gesamtrisiko ist etwa doppelt so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Bei schwerster Arthritis ist das Risiko dramatisch erhöht. Männer mit RA haben offensichtlich ein deutlich erhöhtes Risiko eines Morbus Hodgkin. Die Inzidenz war auch bei den Kindern der Betroffenen erhöht. Diese Lymphome sind normalerweise nicht EBV-infiziert, obwohl bei RA-Patienten die Fähigkeit, eine systemische EBV-Infektion zu kontrollieren, eingeschränkt ist. Zunehmendes Augenmerk gilt der Auswirkung der RA-Behandlung auf die Entwicklung von Lymphomen, und einige Patienten mit EBV-positiven Tumoren unter Methotrexat reagierten bereits auf das bloße Weglassen dieses Mittels positiv. Umstrittener ist die Frage, ob TNF-α-Hemmer ein erhöhtes Lymphomrisiko bergen. Aufgrund widersprüchlicher Ergebnisse muss diese Frage noch offen gelassen werden.