Erschienen in:
24.01.2023 | Diabetische Nephropathie | Leitthema
Aktuelles zu diagnostischen und prognostischen Biomarkern einer diabetischen Nephropathie
verfasst von:
Carolin Herzog, Katrin Bose, Maximilian J. Ganz, Peter R. Mertens, Florian G. Scurt
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Die diabetische Nephropathie (DN) stellt eine häufige Komplikation des Diabetes mellitus dar, die im Verlauf bei zu später Diagnostik oder unzureichender Therapie in einer terminalen Niereninsuffizienz mit Dialysepflichtigkeit mündet. Klassischerweise wird die diabetische Nephropathie über das Vorhandensein einer Albuminurie definiert. Allerdings kommt es aufgrund des fehlenden tubuloglomerulären Feedbacks bei der diabetischen Nephropathie zur Erhöhung des glomerulären Drucks und einer glomerulären Hyperfiltration, was bereits vor dem Auftreten einer Albuminurie zu strukturellen Veränderungen führt. Diese frühen Schädigungen werden über die herkömmliche Labordiagnostik nicht erfasst und können somit therapeutische Interventionen verzögern. Weiterhin existieren nichtalbuminurische Formen der diabetischen Nephropathie, welche ohne das Auftreten einer Albuminurie mit einer Nierenfunktionsverschlechterung einhergehen. Dementsprechend werden neue diagnostische Marker benötigt, welche in der Lage sind, eine diabetische Nephropathie vor dem Auftreten einer Albuminurie anzuzeigen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche glomeruläre und tubuläre Biomarker untersucht, mit welchen die frühe diabetische Nephropathie nachgewiesen werden könnte. Zukunftsweisend könnten dabei sog. „liquid biopsies“, also Muster verschiedener Biomarker, sein.