Erschienen in:
01.05.2004 | Leitthema
Diagnostik und Therapie von chronischen Anastomosenfisteln
verfasst von:
Dr. M. Sailer, D. Bussen, A. Thiede
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 5/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Therapie postoperativer Anastomosenfisteln setzt immer ein individuelles Konzept voraus. Durch zahlreiche Einflussfaktoren, etwa Ausmaß der Primäroperation, onkologische Situation, Komorbidität, Alter des Patienten sowie fistelspezifische Überlegungen wie anatomische Lokalisation, Sekretmenge und vieles mehr, entsteht ein sehr heterogenes Bild. Bei High-output-Fisteln müssen zunächst entsprechende Verluste bzw. metabolische Entgleisungen korrigiert werden. Bei kutanen Fisteln bedarf es besondere Beachtung der Hautsituation. Die Fistelsanierung kann operative Maßnahmen oder interventionelle/endoskopische Therapieversuche beinhalten. Insbesondere bei High-output-Dünndarmfisteln oder bei Pankreasfisteln kann eine medikamentöse Unterstützung durch Applikation von Octreotid erfolgen. Liegt der Anastomosenfistel eine Grunderkrankung (z. B. M. Crohn) zugrunde, so muss diese zunächst optimal behandelt werden, was den interdisziplinären Charakter dieser Erkrankungen unterstreicht. Im folgenden Artikel wird auf die allgemeinen und lokalisationsspezifischen Aspekte von Anastomosenfisteln eingegangen.