Erschienen in:
01.02.2016 | Schmerzen in der Hausarztpraxis | Originalien
Diagnostik und Therapieentscheidung beim akuten Kompartmentsyndrom
Ergebnisse einer Umfrage in deutschen Kliniken
verfasst von:
Dr. R.M. Sellei, H. Andruszkow, C. Weber, T.O. Damen, H.-C. Pape, F. Hildebrand
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
In der vorgelegten Umfrage sollte untersucht werden, ob aktuell eine Vereinheitlichung von Diagnostik und Therapie hinsichtlich des akuten Kompartmentsyndroms zu beobachten ist.
Material und Methoden
Eingeschlossen wurden Universitätskliniken, akademische Lehrkrankenhäuser und Kreiskliniken im gesamten Bundesgebiet.
Ergebnisse
Es nahmen 38 % der 316 angeschriebenen Kliniken teil. Die Mehrzahl der Teilnehmer war im Status eines Facharztes (68 %). Insgesamt wurde die Wertigkeit der klinischen Untersuchung besser eingeschätzt als die der apparativen Diagnostik. Bei Verwendung apparativer Diagnostik wurde insbesondere die intramuskuläre Druckmessung verwendet. Die Hälfte der Befragten gab an, die Indikation zur operativen Fasziotomie anhand der klinischen Situation und der Druckmessung zu stellen. Der Ort der Druckmessung, der Grenzwert für die Indikation zur Fasziotomie sowie die zur Anwendung kommende Technik divergierten zwischen den teilnehmenden Kliniken.
Diskussion
Die Diskussion bezüglich der Diagnosestellung und der Indikationsstellung zur operativen Therapie scheint weiterhin nicht abgeschlossen. Die Etablierung einheitlicher Behandlungsrichtlinien könnte dazu beitragen, die Anzahl der verzögert diagnostizierten Kompartmentsyndrome zu reduzieren.