Erschienen in:
01.01.2014 | Leitthema
Dialyse und ethische Probleme beim sehr alten Patienten
verfasst von:
W. Kleophas, S. Kuhlmann, Prof. Dr. W. Pommer
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Über einen Zeitraum von 10 Jahren hat sich die Prävalenz älterer Menschen an der Dialyse verdoppelt. Über 75-Jährige bilden heute die größte Gruppe, die mit der Dialysebehandlung beginnt. Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Behandlungsoptionen im hohen Lebensalter und der daraus resultierenden ethischen Probleme.
Methode
Selektive Literaturrecherche zu den Stichworten Alter, chronische Niereninsuffizienz (CKD), Dialyse, palliative Therapie und Ethik.
Ergebnisse
Für hochaltrige Patienten bestehen in Abhängigkeit von der Schwere der Komorbidität konservative wie intensivierte Behandlungsmethoden. Im Fokus der Behandlung steht die Lebensqualität und weniger die Lebensverlängerung. Patienten mit hoher Komorbidität haben unter konservativer Therapie eine ähnliche Lebenserwartung wie mit der Dialyse. Palliative Betreuung am Lebensende ist Teil der Behandlung chronisch Nierenkranker. Die ethischen Implikationen dieses Konzepts werden diskutiert.
Schlussfolgerung
Die Betreuung hochaltriger CKD-Patienten fokussiert auf die Lebensqualität und die Lebenserwartung dieser Behandlungsgruppe. Die Einleitung einer Nierenersatztherapie ist abhängig von der Komorbidität, die überlebensbestimmend ist. Jedes Behandlungskonzept muss die palliative Betreuung am Lebensende beinhalten. Eine entsprechende Ausrichtung der Behandlung für die Gruppe der hochaltrigen CKD-Patienten wird empfohlen.