Erschienen in:
01.05.2006 | Schwerpunkt: Stammzelltherapie
Die Bedeutung der Stammzelltherapie in der Hämatologie und Onkologie
verfasst von:
R. Marks, Prof. Dr. J. Finke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2006
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Zusammenfassung
Die Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen ist mittlerweile ein fester Bestandteil in der Therapie verschiedener hämatologischer Neoplasien und einiger solider Tumoren. Hierbei werden hämatopoetische Stammzellen von freiwilligen Spendern als allogene Transplantate oder vom Patienten selbst gewonnene autologe Präparate übertragen. Grundlegend für beide Verfahren ist die hochdosierte Chemotherapie zur Verbesserung der kompletten Remissionsraten. Dient die autologe Stammzelltransplantation nach Hochdosischemotherapie der Regeneration der Hämatopoese, vermitteln in der allogenen Stammzelltransplantation Immunzellen des Spenders eine zusätzliche Alloreaktivität, die sich gegen Gewebe des Empfängers, aber auch gegen residuelle maligne Zellen richtet. Indikationen für das autologe Verfahren sind vor allem Rezidive von hochmalignen Lymphomen. Der Einsatz der allogenen Stammzelltransplantation ermöglicht in einem hohen Prozentsatz die Heilung von Patienten mit akuten Leukämien und ungünstiger Prognose. Neue Entwicklungen dienen der Ausweitung des allogenen Spenderpools sowie der Reduktion der Toxizität der Chemotherapie bei erhaltener antileukämischer Wirkung des allogenen Transplantats.