Erschienen in:
25.04.2016 | Suizid | Technische Mitteilung
Die Endoskopie des Waffenlaufes
verfasst von:
PD Dr. med. C. Schyma, J. Brünig, B. Madea, C. Jackowski
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Bei der rechtsmedizinischen Untersuchung von Suiziden mittels Schusswaffe ist die Bestimmung der Schussentfernung von entscheidender Bedeutung. Neben einer Stanzmarke, einer Schmauchhöhle und einer besonderen Einschussmorphologie können biologische Spuren im Waffenlauf einen zusätzlichen Hinweis auf einen Schuss mit auf- oder angesetzter Waffenmündung geben. Diese Spuren lassen sich durch Endoskopie auffinden. Die Entwicklung der Methode wird dargestellt, wobei sich die Vorteile einer 0°-Endoskopieoptik zeigen. Die Dokumentation von Spuren ist fotografisch durch Langzeitbelichtung möglich. Die Gesamtheit der Spurenlage lässt sich bei Einsatz einer starken Lichtquelle mittels Videographie dokumentieren. Mit der Videoendoskopie ergibt sich ein schnelleres und vorhandene Spuren schonenderes Untersuchungs- und Dokumentationsverfahren. Beispielhaft werden Befunde aus Suizidfällen mit Faustfeuer- und Langwaffen sowie entsprechende, experimentell erzeugte Antragungen im Waffenlauf gezeigt.