Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Die Leitlinie Allergieprävention auf dem Prüfstand
verfasst von:
Prof. Dr. M.V. Kopp
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden die wichtigsten Empfehlungen der im Jahr 2009 überarbeiteten AWMF-S3-Leitlinie „Allergieprävention“ dargestellt sowie die aktuelle Diskussion um die neuen Aspekte dieser Leitlinie. So wird aktuell keine Reduktion des Hausstaubmilbengehaltes als primärpräventive Maßnahme mehr empfohlen. Neu sind auch die Empfehlungen zur Vermeidung von Übergewicht und zur Minimierung der Exposition gegenüber Luftschadstoffen im Innen- und Außenraum. Nach der aktuellen Leitlinie gibt es keine Hinweise dafür, dass eine Verzögerung der Beikosteinführung über den vollendeten vierten Lebensmonat hinaus einen allergiepräventiven Effekt hat. Daher kann auch bei Kindern mit erhöhtem familiärem Allergierisiko nach dem vollendeten vierten Monat Beikost eingeführt werden. Die Kernaussagen zur Vermeidung der Tabakrauchexposition, der Empfehlung, nach Möglichkeit über vier Monate voll zu Stillen, der Vermeidung eines schimmelpilzfördernden Innenraumklimas, der Impfung nach Empfehlungen der STIKO und der Vermeidung felltragender Tiere (insbesondere Katzen) bei Risikokindern sind unverändert geblieben.