Erschienen in:
01.02.2016 | Operative Techniken
Die perkutane Nadelaponeurotomie der Dupuytren-Kontraktur
verfasst von:
Dr. C. K. Spies, L. P. Müller, E. Skouras, D. Bassemir, P. Hahn, F. Unglaub
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Perkutane Durchtrennung des zur Kontraktur führenden Palmaraponeurosenstrangs mit einer Kanüle, die als Mikroskalpell eingesetzt wird.
Indikationen
Symptomatische Beugekontraktur mit positivem „Table Top“-Test durch einen singulären, gut tastbaren Strang in der Hohlhand bei reizlosen Hautverhältnissen (insbesondere Tubiana Stadien I und II).
Kontraindikationen
Multiple, infiltrierende bzw. breitbasige Stränge in der Hohlhand; kompromittierte Hautverhältnisse; ausschließliche Stranglokalisation am Finger; Rezidive nach Aponeurektomie; Voroperationen; Digitalnervenläsionen; fehlende Mitarbeit des Patienten.
Operationstechnik
Es werden in der Hohlhand von distal nach proximal Lokalanästhetikadepots von 0,1 ml über dem Strang gesetzt. Die distalste Injektion erfolgt proximal der distalen Hohlhandbeugefurche. Danach wird eine Kanüle senkrecht in den Strang vorgeschoben und mit fächerförmigen Bewegungen wird der Strang durch den Lanzett-Schnitt der Kanüle durchtrennt. Währenddessen sollte der betroffene Finger durch den Operateur passiv gestreckt werden, damit der Strang maximal unter Spannung gebracht werden kann. Dadurch kann dieser mit der Kanülenspitze gut getastet und durchtrennt werden. Die Rückmeldung des Patienten über Schmerzen und die aktive Beugung des Fingers reduziert das Risiko von Verletzungen neurovaskulärer bzw. tendinöser Strukturen. Die Stichelungen werden von distal nach proximal mit jeweils zuvor platzierter lokaler Betäubung im Abstand von 5 mm zueinander durchgeführt. Abschließend erfolgt die dosierte passive Streckung durch den Operateur.
Weiterbehandlung
Postoperativ Pflasterverband; Quengelschiene für 3–6 Monate zur Nacht.
Ergebnisse
Es zeigte sich eine Rezidivrate von 53% bei 15 retrospektiv nachuntersuchten Patienten durchschnittlich 40 Monate postoperativ.