Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Die Unterkieferprotrusionsschiene im interdisziplinären Kontext
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. E. Esser, A. Röers, C. Schenk
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
|
Ausgabe 2/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der aktuelle Wissensstand belegt evidenzbasiert die klinische Langzeiteffektivität der Therapie mit Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) bei leichter und mittlerer obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Allerdings gilt die kontinuierliche Positivdruckbeatmung (CPAP-Therapie) als effizienter und erfolgreicher. Die UPS-Erfolgsrate (definiert als Apnoe-Hypopnoe-Index < 10/h) beträgt ca. 50–60 %. Der Schnarchindex wird nur um ca. 50 % reduziert. Schnarchen wird durch CPAP besser therapiert. Die UPS-Anwendung ist an lokale dentale, okklusale und skeletale Voraussetzungen gebunden. Komplikationen von Zweischienensystemen sind initial häufig und i.d.R. wenig bedeutsam. Die UPS gilt nicht als Therapie der ersten Wahl für Patienten mit starker OSA, wird aber normalerweise besser akzeptiert. Sie muss daher als Bestandteil eines differenzialtherapeutischen Komplexangebots gesehen werden und ist nur in fachübergreifender Kooperation mit dem Schlafmediziner anwendbar. In diesem Zusammenhang sind auch die verbesserten Möglichkeiten einer „Probeschiene“ mit begleitendem polygraphischen Screening zu sehen.