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Erschienen in: Die Unfallchirurgie 11/2008

01.11.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung

Distale Tibiafrakturen

verfasst von: Dr. G. Streicher, H. Reilmann

Erschienen in: Die Unfallchirurgie | Ausgabe 11/2008

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Zusammenfassung

Bei den distalen Tibiafrakturen unterscheidet man aufgrund des Unfallmechanismus Torsionsfrakturen von Stauchungsfrakturen. Letztere führen häufig zu komplexen Zerstörungen der distalen Tibiagelenkfläche, den sog. Pilon-tibial-Frakturen. Eine eigene Entität stellen die sog. Robinson-Frakturen dar, d. h. Tibiaschaftfrakturen mit Beteiligung des oberen Sprunggelenkes, die meist infolge eines niedrig-energetischen Verdrehtraumas entstehen. Für die Entwicklung posttraumatischer Komplikationen und Spätfolgen sind diverse Einflussfaktoren zu berücksichtigen: verbliebene Achsfehlstellungen, eine nicht anatomisch rekonstruierbare bzw. ausgeheilte Gelenkfläche und erhebliche Weichteilschäden mit Defekt- und Narbenbildungen. Daher erfordert die Therapie von distalen Tibiafrakturen ein differenziertes Vorgehen. Während Frakturen mit geringem Weichteilschaden häufig primär osteosynthetisch stabilisiert werden können, erfordert ein höhergradiger Weichteilschaden ein mehrzeitiges Vorgehen und aufwendige Rekonstruktionen. Eine möglichst frühfunktionelle Nachbehandlung ist bei stabil versorgter Fraktur anzustreben.
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Metadaten
Titel
Distale Tibiafrakturen
verfasst von
Dr. G. Streicher
H. Reilmann
Publikationsdatum
01.11.2008
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Unfallchirurgie / Ausgabe 11/2008
Print ISSN: 2731-7021
Elektronische ISSN: 2731-703X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00113-008-1511-z

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