Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Dosismanagement in der Radiologie
Ein Überblick zum Stand der Technik
verfasst von:
Dr. M. Verius
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Euratom-Richtlinie 2013/59 („EU-Richtlinie zum Strahlenschutz“) besagt, dass sie bis zum Frühjahr 2018 in nationales Recht der Mitgliedstaaten umgesetzt werden muss, d. h. eine lückenlose Erfassung der Patientendosen zu erfolgen hat. Außerdem muss zu jeder Modalität in einem bestimmten Ausmaß ein Medizinphysikexperte hinzugezogen werden.
Fragestellung
Die vollständige Erfassung der applizierten Dosen aller Modalitäten und Optimierung der radiologischen Untersuchungen, was eine Senkung der applizierten Dosis zur Folge haben soll.
Material und Methoden
Erreicht werden kann dies durch automatisierte Systeme, welche nicht nur die Erfassung der Dosisparameter übernehmen, sondern auch die Bewertung und Analyse dieser Daten. Mit Warnlevels versehen, sollte ein solches System den Anwender (und weitere Personen) über mögliche bereits erfolgte und im besten Fall auch über zukünftige Überschreitungen informieren und warnen können. Abhängig von der bereitgestellten Information der Modalität können Dosismanagementsysteme auf verschieden tiefen Ebenen im Picture Archiving and Communication System (PACS), Radiologie-/Krankenhausinformationssystem (RIS/KIS) oder auf die Headerinformation der Digital-Imaging-and-Communications-in-Medicine(DICOM)-Bilddaten zugreifen und auswerten.
Schlussfolgerung
Ein praxistauglicher Einsatz solcher Systeme ist nur in enger Zusammenarbeit von medizinischem Personal, Medizinphysikern und IT-Administratoren möglich. Es sind verschiedene Systeme kommerziell oder frei erhältlich, jedoch abhängig von den Anforderungen der radiologischen Praxis bzw. Klinik ist eine individuelle Adaptierung sinnvoll und nötig.