Erschienen in:
01.08.2014 | Originalien
Dysphonie und Dysphagie nach anterioren Zugängen zur Halswirbelsäule
verfasst von:
R. Mukherjee, M. Müller, H. Amstad, J. Fournier, S.R. Haile, S.J. Stöckli, Dr. R. Litschel
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der anteriore Zugang zur Halswirbelsäule ist ein Standardverfahren der Wirbelsäulenchirurgie. Postoperative Stimm- und Schluckstörungen sind bekannte Komplikationen. Ziel der Studie war es, deren Häufigkeit und Verlauf zu evaluieren.
Methoden
Es wurden prospektiv Patienten eingeschlossen, die an der Klinik für Neurochirurgie am Kantonsspital St. Gallen vom 01.03.2010–28.02.2011 mittels anteriorem Zugang an der Halswirbelsäule operiert wurden. Die Evaluation erfolgte mittels Laryngoskopie, fiberoptische endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES), Stimmfeldmessung und validierten Fragebögen.
Ergebnisse
Von 53 in die Studie eingeschlossenen Patienten konnten 40 auch im Verlauf untersucht werden. Die Häufigkeit einer postoperativen Dysphonie aufgrund einer Rekurrensparese war 4/40 (10 %), wobei sich 3 davon erholten. Pathologische Schluckuntersuchungen fanden sich postoperativ bei 7/37 (18,9 %) der Patienten. Der Wert im Swal-QoL (Swallowing Quality of Life Questionnaire) war postoperativ signifikant niedriger.
Schlussfolgerung
Die meist temporäre Rekurrensparese ist mit einer Häufigkeit von 10 % eine relevante Komplikation. Postoperative Schluckstörungen sind häufig und sollten in der postoperativen Betreuung evaluiert und therapiert werden.