Erschienen in:
01.08.2015 | Schwerpunkt
Dyspnoe bei Linksherzerkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. G. Simonis, J. Stumpf, R. Dörr, C.T. Kadalie, S.G. Spitzer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 8/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Dyspnoe bei Linksherzerkrankungen ist ein häufiges, klinisch aber vom Patienten sehr variabel wiedergegebenes Symptom. Zur Abklärung, ob eine Linksherzinsuffizienz Ursache der Dyspnoe ist, ist die Echokardiographie Methode der Wahl. Der Symptomenkomplex Herzinsuffizienz muss dann einer weiteren ätiologischen Klärung unterzogen werden. Eine hypertensive Herzerkrankung, eine koronare Herzkrankheit (KHK), tachykardes Vorhofflimmern und valvuläre Erkrankungen sind häufig. Zur KHK-Diagnostik ist bei primärer Dyspnoe ohne Angina pectoris die nichtinvasive Diagnostik (Koronar-Computertomographie, regionale Ischämiediagnostik) Methode der Wahl. Eine Koronarrevaskularisation ist nur bei relevanter Ischämie von mehr als 10 % der linksventrikulären (LV-)Masse indiziert. Diuretika sind zur Symptomlinderung Mittel der Wahl, verbessern aber die Prognose des Patienten nicht. Bei eingeschränkter LV-Funktion ist die Kombinationstherapie mit Angiotensinkonversionsenzym(ACE)-Hemmer, β-Rezeptoren-Blocker und Aldosteronantagonist Grundlage der Therapie und verbessert die Prognose der Patienten. Bei Herzinsuffizienz mit erhaltener LV-Funktion fehlen klare Daten. In diesem Fall sind die Therapie der Begleiterkrankungen, gute Herzfrequenz- und Blutdruckkontrolle sowie die Teilnahme an strukturierten Sportprogrammen zu empfehlen. Bei stärker symptomatischen Patienten scheint ein Therapieversuch mit Angiotensinrezeptorblockern und Aldosteronantagonisten auch bei sehr spärlicher Datenlage sinnvoll.