Erschienen in:
24.11.2023 | Originalien
Effekt eines eintägigen „REBOA-Kurses“ auf die theoretischen und praktischen Fähigkeiten zur prähospitalen REBOA-Anlage
Erfahrungen aus dem RIBCAP-HEMS-Projekt
verfasst von:
PD Dr. med. habil. Peter Hilbert-Carius, Fridolin Streibert, Daniel Ebert, Alexander Vogt, Matthias Beese, Jörn Tongers, Gunther Hofmann, Jörg Braun
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2023
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Zusammenfassung
Resuscitative Endovasculare Balloon Occlusion of the Aorta (REBOA) stellt ein endovaskuläres Verfahren zur aortalen Okklusion dar. Das Verfahren kann zur temporären Blutungskontrolle bis zur chirurgischen Therapie bei nichtkomprimierbaren abdominellen oder Beckenblutungen sowie zur Verbesserung des koronaren und zerebralen Perfusionsdrucks im Rahmen der Reanimation eingesetzt werden. Die prähospitale Anwendung ist anspruchsvoll und aktuell in Deutschland bisher kaum möglich. Im Rahmen des Projektes REBOA In Bleeding and Cardiac Arrest in the Pre-hospital care by Helicopter Emergency Medical Service (RIBCAP-HEMS), wird REBOA im Rahmen einer Machbarkeitsstudie prähospital eingesetzt. Mit dieser Arbeit wird der Einführungskurs zu dem Verfahren in Vorbereitung auf die prähospitale Anwendung, der vor Beginn der genannten Machbarkeitsstudie für die Notärzte und Notfallsanitäter (HEMS-TC) der DRF Luftrettungsstation in Halle (Saale) durchgeführt wurde, beschrieben. Der Kurs vermittelte die notwendigen theoretischen und praktischen Fähigkeiten, um REBOA im prähospitalen Umfeld bei Patienten in extremis sicher, indikationsgerecht und zeitkritisch anwenden zu können. Vorteilhaft erwies sich die Tatsache, dass alle Notärzte der beiden in Halle vorgehaltenen Luftrettungsmittel Christoph 84 und Christoph 85 Fachärzte für Anästhesiologie mit entsprechender Erfahrung bei der Anlage von invasiven arteriellen Kathetern sind. Der Kurs konnte die theoretischen und praktischen Fähigkeiten der Teilnehmer signifikant verbessern. Die Ergebnisse der laufenden Studie müssen zeigen, ob sich das Verfahren sinnvoll in die prähospitale Versorgung von Patienten in extremis integrieren lässt.