Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Ein Paradigmenwechsel
Defensive Strategien zur Behandlung des lokal begrenzten Prostatakarzinoms in der neuen S3-Leitlinie
verfasst von:
Prof. Dr. L. Weißbach, C. Schaefer, A. Heidenreich
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Durch die PSA-gestützte Früherkennung werden immer mehr Karzinome entdeckt, die ohne Screening unerkannt geblieben wären. Vor diesem Hintergrund gewinnen defensive Strategien an Bedeutung. Die aktuelle S3-Leitlinie trägt dieser Entwicklung Rechnung, indem sie „active surveillance“ (AS) und „watchful waiting“ (WW) als gleichberechtigte Therapieoptionen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom empfiehlt. Die verfügbaren Daten zu AS, auf denen die Leitlinienempfehlungen beruhen, weisen darauf hin, dass es sich für eine definierte Patientenklientel mit Tumoren geringen Risikoprofils um eine sichere Therapieoption handelt. Dennoch sind in der Praxis die Vorbehalte gegen defensive Strategien hoch, obwohl eine kurative Maßnahme bei Patienten mit Low-risk-Tumoren von geringem therapeutischem Nutzen ist.