Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
Einflussfaktoren auf die Verweildauer in der Wirbelsäulenchirurgie
Eine Datenanalyse des Deutschen Wirbelsäulenregisters
verfasst von:
C. Herren, E. Aghayev, T. Kaulhausen, C. Roeder, F. Meyer, J. Siewe, Priv. Doz. Dr. med R. Sobottke, im Namen der DWG-Registergruppe
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Einführung
Die häufigsten Ursachen für den lumbalen Rückenschmerz stellen Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenose und Spondylolisthese dar. Damit verbunden sind steigende Kosten im Gesundheitssektor durch operative Interventionen jeglicher Art. Während viele Studien auf die Komplikationsrate nach einem operativen Eingriff an der Lendenwirbelsäule eingehen, ist wenig über Faktoren bekannt, die auf die postoperative Krankenhausverweildauer Einfluss nehmen. Ziel unserer Studie ist es, diese Faktoren zu identifizieren und damit die postoperative Behandlung anzupassen.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Post-hoc-Analyse der prospektiv gesammelten Daten des Deutschen Wirbelsäulenregisters. Eingeschlossen wurden Patienten, die durch einen posterioren chirurgischen Zugang mittels posteriorer Fusion mit oder ohne rigide Stabilisierung, jedoch ohne dynamische Stabilisierung behandelt wurden. Die jeweiligen Patientencharakteristika wurden in Abhängigkeit zur Verweildauer gestellt und anschließend einer uni- bzw. multivariaten Analyse unterzogen.
Ergebnisse
Insgesamt erfüllten 356 Patienten in einem mittleren Alter von 64,6 Jahren die Ein- und Ausschlusskriterien. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 11,9 (± 6,0) Tagen mit einer Spanne von 2 bis 44 Tagen. Unabhängige Faktoren mit Einfluss auf die Krankenhausverweildauer waren höheres Patientenalter zum Zeitpunkt der Operation, erhöhter „Body Mass Index“ (BMI), männliches Geschlecht, erhaltene Bluttransfusionen, von 1–2 Erythrozytenkonzentraten und das Auftreten von chirurgischen Komplikationen
Diskussion
Die Kenntnis der Faktoren, die die Krankenhausverweildauer verlängern, ermöglicht eine Schätzung der Hospitalisierungszeit und soll hilfreich sein in der Optimierung der postoperativen Patientenversorgung. Eventuell kann in einzelnen Fällen auch eine Verkürzung des Krankenhausaufenthaltes resultieren.