Erschienen in:
14.03.2023 | Eisenmangelanämie | Handlungsempfehlungen
Aktualisierte Handlungsempfehlung nach der S1-Leitlinie Eisenmangelanämie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Stefan Wirth
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2023
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Auszug
Die Eisenmangelanämie ist definiert als mikrozytäre, hypochrome Anämie mit Anisozytose infolge einer verringerten Eisenverfügbarkeit für die Erythropoese. Sie ist ein in der Kinder- und Jugendmedizin häufig beobachtetes Phänomen. Ist nur die Konzentration des Speichereisens erniedrigt, spricht man von einem latenten, bei vermindertem Gesamtkörpereisenspiegel von einem manifesten Eisenmangel. Die häufigsten Ursachen sind Fehl- und Mangelernährungen sowie Blutungen. Beide sollten bei Kindern selten sein, sodass immer auch an Malabsorptionserkrankungen oder konsumierende Störungen gedacht werden sollte. Bei weiblichen Jugendlichen ist eine starke Menstruationsblutung nicht selten ein Grund für einen sich aufbauenden Eisenmangel. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Ernährungsanamnese wichtig. Unter den Nahrungsmitteln sind v. a. Innereien, wie Leber, Niere, Blut- und Leberwurst, eisenhaltig. Aber viele Kinder haben andere Ernährungsgewohnheiten und sind diesbezüglich wenig zugänglich. Auch wenn die Ernährungsanamnese den Verdacht auf eine zu einseitige Ernährung lenkt, muss sorgfältig untersucht werden, ob nicht doch eine organische Erkrankung zugrunde liegt. …