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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 13.07.2023

Giftelimination (primär und sekundär)

Verfasst von: Michael Deters, Helmut Hentschel und Dagmar Prasa
Unter Giftelimination sind alle therapeutischen Maßnahmen zur Verhinderung oder Verminderung der Aufnahme von Noxen von den äußeren und inneren Oberflächen des Körpers (Dekontamination von Haut und Auge durch 15-minütiges Spülen mit Wasser; primäre Giftentfernung durch Magenspülung und/oder Kohlegabe) und/oder zur Beschleunigung ihrer Elimination aus dem Körper (sekundäre Giftentfernung durch wiederholte Kohlegabe, Harnalkalisierung oder Hämodialyse bei Noxen mit niedrigem Verteilungsvolumen und geringer Plasmaproteinbindung) zusammengefasst. Die primäre Giftentfernung setzt einen vital stabilen Zustand des Patienten voraus und sollte meist innerhalb 1 h nach Einnahme erfolgen. Bei einigen Vergiftungen ist die umgehende Anwendung spezifischer Antidota lebensrettend und muss vor oder gleichzeitig mit der Stabilisierung der Vitalfunktionen und Maßnahmen der Giftelimination erfolgen.