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Die Urologie
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Publiziert am: 30.11.2021

Overactive-Bladder-Syndrom bei Frauen

Verfasst von: Rainer Hofmann und Jeremias Hartinger
Die internationale Kontinenzgesellschaft bezeichnet die überaktive Blase („overactive bladder“, OAB, Reizblase) als einen Zustand mit Symptomen des erhöhten Harndrangs begleitet von Pollakisurie und Nykturie, mit oder ohne Dranginkontinenz, ohne Vorhandensein eines Harnwegsinfektes oder anderweitiger Pathologien. Die überaktive Blase stellt, nach Überprüfung organischer und psychischer Ursachen, eine Ausschlussdiagnose dar. Die Diagnostik sollte eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchung, Urindiagnostik, Erhebung des Hormonstatus, Ultraschall und evtl. invasive diagnostische Verfahren wie etwa eine Zystoskopie oder eine Urodynamik enthalten. Die erste Therapieoption sollte die Verhaltenstherapie darstellen, gefolgt von Medikamenten (antimuskarinerge/anticholinerge Substanzen). In der Drittlinientherapie kommen die sakrale Neuromodulation, die perkutane tibiale Nervenstimulation und Botulinumtoxin A zum Einsatz.