Erschienen in:
01.11.2015 | Schwerpunkt: Körperbild und Körperbildstörung - Originalien
Emotionsregulation und Körperunzufriedenheit bei präadoleszenten Mädchen
Pilotstudie zu freiem und instruiertem Gebrauch von Emotionsregulationsstrategien
verfasst von:
Johanna Ö. Schäfer, Eva Naumann, Merle Fischer, Caroline Bender, Detlef Caffier, Brunna Tuschen-Caffier
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 6/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Körperunzufriedenheit ist ein relevanter Faktor in der Entstehung und der Aufrechterhaltung von Essstörungen. Für das Erwachsenenalter konnte gezeigt werden, dass Emotionsregulation und Körperunzufriedenheit zusammenhängen.
Ziel der Arbeit
Ob ein Zusammenhang zwischen Emotionsregulation und Körperunzufriedenheit auch im Kindesalter vorliegt, ist bisher unklar und sollte in dieser Pilotstudie untersucht werden.
Methode
In einer experimentellen Untersuchung wurden einer körperunzufriedenen und einer körperzufriedenen präadoleszenten, weiblichen Schulstichprobe (Alter: 10 bis 12 Jahre; n = 24) ambige körperbildrelevante und nichtkörperbildrelevante Stimuli präsentiert. Erhoben wurden spontan eingesetzte Emotionsregulation und die induzierte Anwendung kognitiver Neubewertung (KN).
Ergebnisse
Körperunzufriedene Mädchen zeigten vermehrt negative Emotionen bei körperbildrelevanten Stimuli und verwendeten spontan signifikant weniger KN sowie signifikant mehr Strategien zur Beeinflussung von Figur und Gewicht. Für nichtkörperbildrelevante Stimuli fanden sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Kognitive Neubewertung führte in beiden Gruppen zu einer signifikanten Reduktion negativer Emotionen.
Diskussion
Die Ergebnisse weisen auf Defizite in der spontan eingesetzten Emotionsregulation bei körperunzufriedenen Mädchen gegenüber der Vergleichsgruppe hin. Instruierte KN führte in beiden Gruppen zur Reduktion negativer Emotionen.