Erschienen in:
01.04.2014 | Medizin aktuell
Entwicklung und Umsetzung eines integrierten Behandlungspfads in den POLIKUM-Gesundheitszentren am Beispiel der Anämie
verfasst von:
Dr. M. Bierbaum, M.O. Grad, H. Wulff, S. Kewenig, O. Schöffski, MPH
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Einleitung
Integrierte Behandlungspfade sind ein geeignetes Mittel, um die Behandlungs- und Ergebnisqualität durch Prozessoptimierung zu steigern. Am Beispiel der POLIKUM-Gesundheitszentren soll an der Indikation Anämie gezeigt werden, wie die Umsetzung durchgeführt werden kann.
Methode
Die Entwicklung und Umsetzung erfolgte durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in mehreren Workshops. Zusätzlich wurden zur Begleitforschung an zwei Standorten die Diagnosen und Hämoglobinwerte aller Patienten mit einer Blutbildanforderung erhoben und ausgewertet.
Ergebnisse
Die Erarbeitung des Pfads war deutlich aufwendiger als zunächst geplant. Größte Herausforderung war es, die Komplexität der verschiedenen Anämieformen adäquat abzubilden und dabei gleichzeitig einen Pfad zu gestalten, der im Alltag auch gelebt werden kann. Die Auswertung der Patientendaten hat zudem gezeigt, dass in einer Vielzahl von Fällen bestehende Anämien nicht in entsprechenden Diagnosen abgebildet sind.
Diskussion
Auch wenn die endgültigen Auswirkungen des neuen Pfads noch nicht abschließend beurteilt werden können, so konnten bereits wertvolle Erkenntnisse für die Praxis gewonnen werden. Die überraschend hohe Anzahl unentdeckter Anämien sollte trotz der Limitationen der Stichprobe auch für andere Ärzte Anlass sein, schon bei leichter Ausprägung entsprechende diagnostische Maßnahmen zu ergreifen.