Erschienen in:
01.04.2015 | Schwerpunkt
Epidemiologie und Prognose der Herzinsuffizienz
verfasst von:
PD Dr. F. Edelmann
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Das Syndrom „Herzinsuffizienz“ (HI) ist eine häufige Erkrankung in den westlichen Ländern. Mindestens die Hälfte aller HI-Patienten leidet an einer HI mit erhaltener linksventrikulärer (LV-) Ejektionsfraktion („heart failure with preserved ejection fraction“, HFpEF). Dieser relative Anteil steigt seit Jahren kontinuierlich an, sodass zumindest ein Anteil der Beobachtung, dass die aktuell verzeichnete Inzidenz der HI die berechneten Erwartungen deutlich übersteigt, hierdurch erklärt werden kann. Viele Faktoren wie zunehmendes Alter in der Bevölkerung und die auch hierdurch bedingte Änderung des kardiovaskulären Risikoprofils sind ebenfalls verantwortlich. Patienten mit HI leiden neben einer eingeschränkten Belastbarkeit und Lebensqualität besonders unter rezidivierenden Krankenhauseinweisungen, welche ebenfalls in den letzten Jahren zugenommen haben. Zudem weisen Patienten mit HFrEF („heart failure with reduced ejection fraction“) und HFpEF eine reduzierte Prognose auf. Besonders bei Patienten, bei denen eine Krankenhauseinweisung durch die HI notwendig war, ist die Prognose vergleichbar schlecht. Allerdings kann in den letzten Jahrzehnten ein Trend zur Verbesserung der Prognose bei HFrEF beobachtet werden, was durch die verbesserten Therapiestrategien erklärt werden kann. Ein solcher Trend fehlt bei HFpEF vollkommen, da hier keine prognostisch relevanten Therapien etabliert sind. Das Krankheitsbild der HI ist aufgrund der beschriebenen epidemiologischen Entwicklungen auch in Zukunft von großer und vor allem wachsender sozioökonomischer Bedeutung. Besonders die Entwicklung neuer Therapiestrategien zur weiteren Verbesserung der Prognose bei HFrEF, aber auch die erstmalige Durchführung von prognostisch erfolgreichen Studien bei HFpEF wird in Zukunft eine andauernde Herausforderung darstellen.