Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Epiphyseolysis capitis femoris
verfasst von:
C. Zilkens, B. Bittersohl, B. Westhoff, Prof. Dr. R. Krauspe
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Die Epiphyseolysis capitis femoris (ECF) ist eine der häufigsten Hüfterkrankungen beim Heranwachsenden. Falls eine verspätete Diagnose die adäquate Therapie verzögert, können schwerwiegende und an sich vermeidbare Komplikationen auftreten. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über Diagnostik und Therapieoptionen bei der ECF. Bei noch offener Wachstumsfuge am proximalen Femur kommt es im Rahmen der ECF zu einer Verschiebung der Metaphyse im Verhältnis zur Femurkopfepiphyse. Ätiologisch werden verschiedene biomechanische, biochemische und genetische Faktoren untersucht. Die Symptome reichen von plötzlicher Geh- und Stehunfähigkeit bis hin zur vollständigen Abwesenheit von Symptomen. Häufig sind unspezifische Knieschmerzen das einzige Symptom. Die Klassifikation der ECF kann zeitlich (akut, akut auf chronisch oder chronisch), klinisch (stabil, instabil) und radiomorphologisch (milder, moderater und schwerer Abrutsch) erfolgen. Kurzfristige Folgeschäden einer ECF sind avaskuläre Femurkopfnekrose oder Chondrolyse; mittel- und langfristige Folgeschäden sind femoroacetabuläres „impingement“ (FAI) und Coxarthrose. Die kontralaterale Seite ist im Verlauf in 60–80 % der Fälle betroffen und wird in Europa typischerweise prophylaktisch mitbehandelt.