Erschienen in:
01.06.2013 | Leitthema
Ernährungstherapie bei akuter Pankreatitis
verfasst von:
Prof. Dr. J. Ockenga
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Die akute Pankreatitis ist ein häufiges Krankheitsbild. Etwa 80% der Patienten erleiden eine interstitielle ödematöse Pankreatitis, die in der Regel innerhalb von einigen Tagen ausheilt, etwa 20% entwickeln eine nekrotisierende Pankreatitis. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung mit substanzieller Morbidität und Mortalität. Eine frühe enterale Ernährung ist in der Lage, den Krankheitsverlauf bei nekrotisierender Pankreatitis positiv zu beeinflussen. Zum Einsatz kommt eine initiale gastrale enterale Sondenernährung mit hochmolekularer Standardnahrung. Nur wenn diese aufgrund eines erhöhten gastralen Residualvolumens nicht möglich ist, sollte eine jejunale Sondenernährung erfolgen. Bei einer relevanten Maldigestion kann auf eine niedermolekulare Sondenkost gewechselt werden. Ist auch darüber innerhalb von 5–7 Tagen keine ausreichende Kalorienzufuhr möglich, ist eine parenterale (Zusatz-)Ernährung notwendig. Eine individualisierte frühe – möglichst enterale Ernährung – ist ein essenzieller Bestandteil der multimodalen Therapie der akuten Pankreatitis und verbessert das Outcome.