Erschienen in:
01.10.2015 | aktuell
Erstes deutschsprachiges Standardwerk rund um Tic-Störungen
verfasst von:
G. Ludolph
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
|
Ausgabe 9/2015
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Auszug
Der russische Psychologe Alexander R. Lurija schrieb einmal an den US-amerikanischen Neurologen Oliver Sacks über das Tourette-Syndrom: „Jedes Verständnis eines solchen Syndroms wird unser Verständnis der allgemeinen menschlichen Natur ungeheuer vertiefen (…). Ich kenne kein anderes Syndrom, dass ähnlich interessant wäre (…)“. Von Professor Kirsten Müller-Vahl, die seit vielen Jahren an der Medizinischen Hochschule Hannover die größte Spezialsprechstunde für Tourette-Syndrom und chronische Tic-Störungen im deutschsprachigen Raum leitet, kann man mit Sicherheit sagen, dass sie weltweit zu den Personen gehört, die das größte Verständnis und Wissen über diese oft sehr bizarr anmutende Störung besitzen. 2010 veröffentlichte Müller-Vahl das erste umfassende deutsche Buch über das Tourette-Syndrom. Sie beschrieb die Komplexität der klinischen Präsentation des Syndroms mit all seinen Komorbiditäten, die zugrunde liegenden Pathomechanismen, die notwendige Diagnostik und die vielfältigen, interdisziplinären Behandlungsmöglichkeiten. 2014 folgte die zweite Auflage. Müller-Vahl erwähnt darin selbst in ihrem Vorwort, dass die Erforschung des Tourette-Syndroms seit einigen Jahren in Europa durch die intensiven Forschungskooperationen der European Society for the Study of Tourette Syndrome (ESSTS) einen Schub erfahren hat. Dem trägt auch dieses Buch Rechnung mit zusätzlichen 50 Seiten Umfang. …