Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Exanthem und Fieber nach Tropenaufenthalt
verfasst von:
Dr. M. Fischer, S. Schliemann
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Dengue-Fieber mit seiner dezenten Exanthemmorphe hat inzwischen nach den statistischen Erhebungen europäischer Tropeninstitute (GeoSentinel-Metaanalyse) die Malaria hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens bei erkrankten Reiserückkehrern aus den Tropen klar abgelöst. Nach reisemedizinischen Daten erkranken geschätzt bis zu 5 % aller Safaritouristen nach einem Aufenthalt im südlichen Afrika an einem durch Rickettsien verursachten afrikanischen Zeckenbissfieber, das sich klinisch u. a. mit einem Exanthem, einer fokal nekrotisierenden Vaskulitis (Eschar, „tache noir“), Lymphadenopathie und auch Fieber manifestieren kann. Typhus ist als schwere Infektionskrankheit auch für den geschulten Infektiologen keinesfalls eine Blickdiagnose. Die Zuordnung der Roseolen, die bei bis zu 33 % der an Typhus Erkrankten auftreten können, kann daher frühzeitig in die Richtung der richtigen Diagnose weisen. Exantheme können dezent und ohne eine auf den ersten Blick richtungweisende Klinik erst Wochen nach Infektion auftreten, besondere Bedeutung haben hier in der Reisemedizin die Lues II und die akute HIV-Infektion nach in den Tropen erfolgter Exposition. Ebenfalls müssen die klassischen hochkontagiösen Kinderkrankheiten wie Masern und Röteln gerade bei Erwachsenen mit unzureichendem Impfschutz in die differenzialdiagnostischen Überlegungen bei der Abklärung eines fieberhaften Exanthems nach einem vorausgegangenen Tropenaufenthalt einbezogen werden.