Erschienen in:
01.04.2013 | Leitthema
Fatigue – Tumorerschöpfung
Ein unabwendbares Schicksal?
verfasst von:
PD Dr. J.U. Rüffer, I.A. Adamietz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl die subjektive Todesbedrohung von Betroffenen und Nichtbetroffenen kaum abgenommen hat, überleben heute mehr als die Hälfte aller Tumorpatienten ihre Erkrankung. Auch wenn die Anstrengungen zur Verbesserung der Therapieergebnisse nicht nachlassen dürfen, rücken nun vermehrt Fragen zur Qualität des Überlebens, Quality of Survivorship, in den Fokus der Behandler. Dabei spielt die Tumorerschöpfung als schwerwiegende Nebenwirkung, die mit einer Krebserkrankung einhergeht, eine zentrale Rolle.
Ziel
Darstellung der aktuellen Ansichten der Ursachen, Symptomatik und Behandlung der Fatigue.
Material und Methoden
Die Übersicht basiert auf Literaturrecherchen und Erfahrungen und Erkenntnissen der Deutschen Fatigue Gesellschaft.
Ergebnisse
Nahezu bei allen Patienten unter Therapie und bei bis zu 40 % der Patienten, je nach Entität, auch Jahre nach erfolgreicher Therapie tritt eine Erschöpfung auf, die eine erhebliche Auswirkung auf die Lebensqualität hat und wahrscheinlich auch den Therapieverlauf beeinflusst. Wesentlich ist die möglichst exakte Diagnose und klare Abgrenzung zur Depression oder des chronischen Fatigue-Syndroms (CFS) nach Ausschluss somatischer Ursachen. Erfreulicherweise gelingt es mittels der zur Verfügung stehenden Fragebogeninstrumente zuverlässig und reproduzierbar das Vorliegen und den Verlauf einer tumorbedingten Fatigue zu erfassen.
Schlussfolgerungen
Die Behandlung des Syndroms umfasst neben der Korrektur zugrunde liegender Stoffwechselstörungen v. a. körperliches Training und psychoonkologische Maßnahmen zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung. Die medikamentösen Behandlungsansätze sind in den letzten Jahren fundierter geworden. Allerdings besteht noch kein Konsens über ein klar definiertes Therapieregime.