21.06.2012 | Original- und Übersichtsarbeiten
Fertilitätsmanagement bei Adipositas
Übergewichtige Frauen mit Kinderwunsch
Erschienen in: CardioVasc | Ausgabe 3/2012
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Die steigende Prävalenz der Adipositas, immer häufiger auch bei Jüngeren, macht dieses Thema auch für die Kinderwunschbehandlung bzw. die Betreuung in der Schwangerschaft immer wichtiger. Der Hausarzt wie auch der Frauenarzt sollten sich daher rechtzeitig auf die Betreuung übergewichtiger bzw. adipöser Patientinnen und die damit einhergehenden Besonderheiten einstellen. Therapeutisch steht bei adipösen Frauen mit Kinderwunsch die Gewichtsreduktion an erster Stelle. Dabei ist es besonders wichtig auch therapeutische Lösungsansätze anzubieten, wie z. B. eine Ernährungsberatung. Auf eine rechtzeitige Folsäuresubstitution ist zu achten. Die Behandlung mit Metformin oder hormonellen Kontrazeptiva zur Fertilitätsförderung bei polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) sollte darauf spezialisierten Frauenärzten vorbehalten sein.
Bei Eintritt der Schwangerschaft sollte eine rasche Abklärung möglicher Begleiterkrankungen und in Kooperation mit der Entbindungsklinik eine ausreichend engmaschige Überwachung der Schwangerschaft erfolgen. Bei den Empfehlungen zur maternalen Gewichtszunahme ist zu berücksichtigen, dass der Durchschnittswert von 12 kg nur eben ein Durchschnittswert ist [19]. Unter Berücksichtigung maternaler und fetaler Parameter sollte sich die Gewichtszunahme am maternalen Ausgangsgewicht orientieren, wodurch viele Schwangere wieder von einer vermeintlichen Pathologie in den Normbereich gelangen, andererseits aber auch vermeintlich normale Gewichtsanstiege auf eine Pathologie hinweisen können.