Erschienen in:
01.06.2009 | Schwerpunkt: Fieber unklarer Genese
Fieber unklarer Genese in der Gastroenterologie
verfasst von:
Prof. Dr. T. Schneider, S. Daum, C. Loddenkemper, M. Zeitz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Der Gastrointestinaltrakt kann bei Patienten mit Fieber unklarer Genese klinisch oder diagnostisch im Vordergrund stehen. Wichtige Erkrankungen umfassen den Morbus Whipple, das Mittelmeerfieber, isoliert auf die mesenterialen Gefäße beschränkte Formen der Vaskulitis und Manifestationen des Immunrekonstitutionssyndroms. Gelegentlich präsentieren sich chronisch entzündliche Darmerkrankungen primär mit Fieber. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung bei der Aufklärung dieser Erkrankungen. Endoskopische Verfahren zur Gewinnung von Probenmaterial sind häufig für die Diagnosestellung entscheidend. In manchen Fällen reicht aber das bioptische Material zur Diagnosesicherung nicht aus, und es müssen durch einen chirurgischen Eingriff größere Gewebeproben (z. B. intestinale Lymphknoten oder Darmresektate) gewonnen werden. Sonst symptomfreie gastrointestinale Malignome (insbesondere Kolon und Pankreas) sind eine wichtige Differenzialdiagnose. Letztendlich kann in den meisten Fällen die für die Prognose des Patienten entscheidende Diagnose gestellt werden.