Erschienen in:
01.08.2014 | Geschichte der Urologie
Friedrich Berthold Reinke (1862–1919)
Rostocker Anatom und Beschreiber der Reinke-Kristalle des Hodens und des Reinke-Raums des Larynx
verfasst von:
Dr. D.L. Dräger, M.A., C. Protzel, O.W. Hakenberg
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Am 19. Mai 2014 jährt sich der 95. Todestag von Friedrich Berthold Reinke. Dies ist ein Anlass, sich seiner anatomischen Forschungen mit Bedeutung für die Urologie zu erinnern. Heute noch bekannt sind zwei Strukturen, die mit Friedrich Reinke assoziiert werden: die Reinke-Kristalle des Hodens und der Reinke-Raum im Larynx. Reinke beschrieb als Erster den „Reinke-Raum“ als subepithelialen Verschiebespalt der schmalen Lamina propria mucosae der Plica vocalis, der die Schiebung des über ihm liegenden Epithel während der Phonation ermöglicht, und er beschrieb 1895 detailliert die feingewebliche Struktur des menschlichen Hodens an frisch entnommenen Präparaten, die er einem 25-jährigen Hingerichteten entnahm. Die von ihm entdeckten „Reinke-Kristalle“ sind intrazelluläre kristalline Aggregate aus Proteinen in den Leydig-Zwischenzellen des humanen Hodens, deren Bedeutung bis heute unklar ist.