Erschienen in:
01.06.2014 | Übersichten
Fumarsäure in der Therapie der Multiplen Sklerose
verfasst von:
Dr. A. Haghikia, R. Linker, Prof. Dr. R. Gold
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Mit der Zulassung von Fumarsäure Anfang Februar 2014 steht uns nun ein weiteres Medikament als Basistherapeutikum zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) zur Verfügung. Zusammen mit den verschiedenen β-Interferon-Präparaten und Glatiramerazetat wird mit Teriflunomid und der Fumarsäure auch die Palette der oralen Medikamente für die Ersttherapie der schubförmigen MS für den klinischen Alltag breiter. Um diese Therapeutika auch unter Berücksichtigung ihrer Wirk- und Nebenwirkungsprofile im Sinne der individualisierten bzw. präzisierten Medizin einzuordnen und effektiv einzusetzen ist es lohnenswert, ihre bislang bekannten Wirkmechanismen und den Weg bis zum therapeutischen Einsatz zu kennen. Dabei hat die Fumarsäure als eines der jüngsten MS-Therapeutika durch den jahrzehntelangen Einsatz in der Behandlung der Psoriasis interessanterweise den längsten Weg hinter sich und ist ein gutes Beispiel für die noch nicht ausgeschöpfte Option der pharmakologischen Repositionierung in der Medizin. In der vorliegenden Übersichtsarbeit stellen wir die Ergebnisse der zulassungsrelevanten klinischen Studien mit Fumarsäure vor und diskutieren den dualen Wirkmechanismus, nämlich die immunmodulatorischen und gewebsprotektiven Effekte sowie die bislang bekannten Nebenwirkungen dieser Therapie. Diese Übersicht soll als Hilfestellung bei der Auswahl des Basistherapeutikums für MS-Patienten im praktischen Alltag dienen.