Erschienen in:
01.02.2014 | Gallenblasen- und Gallengangskarzinom | Originalien
Inzidentelle T1b- bis T3-Gallenblasenkarzinome
Die radikale Cholezystektomie als unterschätzter Prognosefaktor – Ergebnisse des CAES/CAMIC-Zentralregisters
verfasst von:
Dr. T.O. Goetze, V. Paolucci
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die unmittelbare radikale Reoperation (RR) nach Cholezystektomie bei okkultem Gallenblasenkarzinom (OG) wird weiterhin kontrovers diskutiert. Ab einem T2-Stadium ist in den S3-Leitlinien eine RR vorgesehen. Die aktuelle Literatur empfiehlt dies bereits ab einem T1b-Stadium.
Material und Methoden
Als Datengrundlage diente das CAES/CAMIC-Zentralregister „Okkultes Gallenblasenkarzinom“.
Ergebnisse
Bis dato wurde 883 OG-Fälle statistisch ausgewertet. Bei 8 der 39 Patienten mit T1a-Tumor erfolgte eine RR. Bei 109 Patienten lag ein Stadium T1b vor, bei 43 davon erfolgte eine RR. Die Überlebenskurven zeigen einen signifikanten Vorteil für reoperierte T1b-Tumoren, nicht aber für T1a-Tumoren. Sowohl die 215 reoperierten T2-Tumoren der insgesamt 441 T2-Tumoren als auch die 75 reoperierten T3-Tumoren der insgesamt 207 T3-Tumoren zeigen einen signifikanten Überlebensvorteil für die radikal reserzierten Patienten. Der Vergleich der Leberresektionstechniken ergibt, dass die Wedge-Resektionstechnik eine attraktive Resektionsform sowohl für T1b- als auch T2-Tumoren darstellt. Für T3-Tumoren sind radikalere Verfahren erforderlich. Weniger als 50 % der T2-/T3-Tumor-Patienten aus dem Register erhielten eine RR.
Schlussfolgerung
Die Registerdaten zeigen einen signifikanten Überlebensbenefit für reoperierte Patienten ab einem Stadium T1b. Die Wedge-Resektionstechnik ist bezogen auf die Radikalität des Lebereingriffs beim T1b- und auch beim T2-Gallenblasenkarzinom ein attraktives Verfahren.