Erschienen in:
01.08.2011 | Originalien
Gefäßanschluss an die A. carotis communis
Problemlösung bei freier Jejunuminterposition nach Ösophagektomie und Bestrahlung
verfasst von:
Dr. D.F. Müller, J.A. Lohmeyer, A. Zimmermann, J.R. Siewert, L. Kovacs, H.-G. Machens
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine neoadjuvante Bestrahlung des Ösophagus bei fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom führt häufig zur Schädigung der üblichen Anschlussgefäße freier Gewebetransfers. Eine Alternative bietet die End-zu-Seit-Anastomosierung an die A. carotis communis.
Patienten und Methoden
Insgesamt 70 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom des zervikalen Ösophagus wurden nach neoadjuvanter Radiochemotherapie limitiert ösophagektomiert und mit einem freien Jejunumtransplantat rekonstruiert. In 54 Fällen gelang der arterielle Anschluss an Abgangsgefäße der A. carotis externa oder des Truncus thyrocervicalis, während bei 16 Patienten aufgrund der lokalen Strahlenschädigung ein Anschluss an die A. carotis communis erfolgte.
Ergebnisse
Nach Anschluss an die A. carotis communis sahen wir keine behandlungsbedürftigen Durchblutungsstörungen. 9 von 54 Patienten (17%) mit mikrovaskulären Anastomosen an die kleineren Halsgefäße erforderten Revisionen zum Erhalt der Lappenperfusion.
Schlussfolgerung
Der Anschluss an die A. carotis communis stellt auch bei vorübergehender Umgehung des originären Kreislaufs mittels Javid-Shunt eine sichere Methode zum freien Gewebetransfer dar.