Erschienen in:
24.06.2022 | Gelenkinfektionen | Medizin aktuell
Neues Klassifikationssystem bei periprothetischen Infektionen
verfasst von:
Dr. rer. biol. hum. Wiebke Kathmann
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
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Ausgabe 3/2022
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Auszug
Periprothetische Infektionen (periprosthetic joint infections, PJI) sind komplexe Erkrankungen, die eine präzise Behandlung erfordern. Daher ist eine genaue Einteilung des individuellen Beschwerdebildes wichtig. Diese liegt nun mit der PJI-TNM-Klassifikation vor [Alt V et al. Bone Joint Res 2020;9(2):77-81]. Bedeutsam an ihr sei laut Prof. Dr. Dr. Volker Alt, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, dass sie die Morbidität des Patienten miteinbeziehe. Denn heute würden immer mehr Menschen mit Vorerkrankungen mit einem Implantat versorgt. Deshalb seien onkologische Klassifikationsprinzipien eingeflossen, was an den Buchstaben TNM deutlich werde, die hier nicht für "tissue", "lymph node" und "distant metastasis"stünden, sondern die Domänen "tissue and implant", "non-human cells" und "morbidity" beschreiben. Es werden also die Parameter Weichteile und Implantat, Mikroorganismus/Erreger und Morbidität des Patienten berücksichtigt. Die neue Klassifikation eignet sich auch als Anleitung für Therapieentscheidungen und erlaubt, den Behandlungserfolg einzuschätzen. …